Naturschutzgebiete in Sachsen - Tafelsilber der Natur/ Exkursion in das NSG Niederspreer Teichgebiet (C 30/15)

Die Exkursionsreihe „Tafelsilber der Natur“ stellt in loser Folge sächsische Naturschutzgebiete vor. Das Teichgebiet Niederspree steht im Kern bereits seit 1956 bzw. 1961 unter Schutz (463 ha). In mehreren Stufen wurde es v. a. seit 1990 auf heute 2.014 ha erweitert. Von 1997 bis 2006 wurde hier ein Naturschutzgroßprojekt des Bundes durchgeführt. Das relativ abgelegene Teichgebiet gehört zu den artenreichsten Flächen in Sachsen. Das ist auch der guten Vernetzung mit der angrenzenden Kulturlandschaft und mit der Muskauer Heide zu verdanken. Innerhalb der einzelnen Teichgruppen sind die Teiche unterschiedlich intensiv genutzt und besitzen eine mehr oder weniger ausgeprägte Verlandungsvegetation von Schwimmpflanzengesellschaften über Schilfgürtel und Seggenrieder bis hin zu Moorbereichen. Die angrenzenden Wälder werden derzeit von Kiefernforsten in Mischwälder umgebaut. Am Rand sind teilweise Grünland und Äcker einbezogen. Große Bedeutung für das 5.000 ha große Projektgebiet hat das Wassermanagement. Die Teiche bieten Lebensraum für See- und Fischadler, Rohr- und Zwergdommel, Rohrweihe und Rohrschwirl, verschiedene Rallen-, Taucher- sowie zahlreiche Entenarten. Auch Beutelmeise, Bekassine und Kranich brüten im NSG. Während der Wolf das Gebiet nur durchstreift, sind Fischotter, Fledermäuse, Ringelnatter, Rotbauchunke und Kammmolch regelmäßig hier anzutreffen. Eine überaus reiche Insektenwelt unterstreicht den hohen Wert des NSG. In den Teichen kommen Laichkräuter, Schwimm- und Tauchpflanzen vor. Im Osten schließen sich Moorflächen mit Sonnentau, Glocken- und Rosmarinheide, Moos- und Rauschbeere, Moorreitgras und Vielstängliger Sumpfsimse, aber auch Erlenbrüche an. In den Wäldern kommt stellenweise Sumpfporst, Königs- und Rippenfarn vor.

Hinweise

Diese Exkursion im Rahmen der Reihe „Naturschutzgebiete in Sachsen – Tafelsilber der Natur“ wird geleitet von Dr. Fritz Brozio (Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz e. V.), Dieter Zarth (Landratsamt Görlitz/ Kreisforstamt) und Friedemann Klenke (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie). Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind wie immer erforderlich.

Partner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Datum

29.08.2015

Thema

Kontakt

Anne-Katrin Lösche

Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

0351 81416-618
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