Tafelsilber der Natur: Exkursion in das NSG "Alte See-Ruhmberg" 2 (C 39/17)

Die Exkursionsreihe „Tafelsilber der Natur“ stellt in loser Folge sächsische Naturschutzgebiete vor. Die Exkursion führt über einen ehemaligen Übungsplatz der Sowjetarmee am Ruhmberg westlich von Grimma, auf dem durch den militärischen Betrieb und durch Schafbeweidung eine kleinteilige abwechslungsreiche Landschaft entstand, an deren Rand die Parthe fließt. Er wurde erst 2015 als NSG festgesetzt. Gräben, Wälle und Ruinen sowie eine ehemalige Schießbahn erinnern noch an die Militärzeit. Um die Ruhmbergkuppe gruppieren sich kleinere Laubwaldstücke, die sich nach Süden und Westen mehr und mehr in ein Mosaik aus Baumgruppen, Einzelgehölzen und Wiesen auflösen. In den verschiedenen Ausprägungen von Glatthafer- und Rotschwingelwiesen, die mit Schafen und Ziegen beweidet werden, fallen im Frühjahr Körnchen-Steinbrech, Margerite, Heide-Nelke und Tausendgüldenkraut auf, an mageren Stellen auch Kreuzblümchen und Thymian. In feuchten Senken gedeiht die Grau-Weide. Die wechselfeuchte „Königswiese“ an der Parthe beherbergt den Großen Wiesenknopf, Heil-Ziest und Wiesen-Silge. Die reiche Vogelwelt ist unter anderem mit Brachpieper, Grauammer, Haubenlerche, Rebhuhn, Steinschmätzer, Wachtelkönig, Wendehals und Wiedehopf vertreten. An Fledermäusen wurden Mops- und Bartfledermaus sowie Großes Mausohr festgestellt. Auch die Wechselkröte kommt vor. Unter den Tagfaltern sind Dunkler Ameisenbläuling und Wegerich-Scheckenfalter hervorzuheben. Artenreich ist die Liste wärmeliebender Insekten, darunter Wildbienen und Grabwespen. Die Bezeichnung „Alte See“ bezieht sich auf einen zum NSG gehörigen Teich in Grethen mit einem unwegsamen Erlenbruch, die im Rahmen dieser Exkursion nicht besucht werden.

Zielstellung

Die Exkursion soll zur Diskussion folgender Themenstellungen an Beispielen vor Ort beitragen: Pflanzen- und Tierarten eines trocken-warmen ehemaligen militärischen Übungsplatzes im Frühjahrsaspekt, Einfluss der Standortbedingungen (Gestein, Boden, Wasserhaushalt usw.) auf die Vegetation, Schutzziele des Naturschutzgebietes, Nutzung oder Pflege, Mahd oder Beweidung? und praktische Herausforderungen der Erhaltung und Entwicklung offener und halboffener Flächen.

Hinweise

Diese Exkursion im Rahmen der Reihe „Naturschutzgebiete in Sachsen – Tafelsilber der Natur“ wird geleitet von Sigbert Kaluza, Sven Möhring (Untere Naturschutzbehörde Grimma) und Friedemann Klenke (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie).

Partner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Datum

27.05.2017

Thema

Kontakt

Anne-Katrin Lösche

Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

0351 81416-618
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