Naturschutzgebiete in Sachsen - Tafelsilber der Natur: Das NSG Um die Rochsburg (D 60/14)

Die um 1190 erstmals erwähnte Rochsburg thront auf einem Felssporn hoch über der Zwickauer Mulde. Sie war ursprünglich von Buchen- und Tannenwäldern umgeben. Die Nutzung der Wälder als Bau- und Floßholz und für die Waldweide führte später zu fast kahlen Talhängen mit Eichen und Birken. Seit 1958 steht das knapp 144 ha große Gebiet als Naturschutzgebiet (NSG) unter Schutz. Heute wachsen verschiedene Eichen-Buchenwälder an den Talhängen, wärmeliebende Pechnelken-Eichenwälder an den nach Süden zeigenden Hang-Oberkanten, kühlfeuchte Geißbart-Ahorn-Schluchtwälder in den Tälern und verschiedene Auenwaldgesellschaften an den Bächen und an der Mulde. Der Schutzzweck des Gebietes besteht in der Erhaltung und Entwicklung eines tief eingeschnittenen Kerbtales mit naturnahen Wäldern, Felsen, Blockhalden und Nebentälern einschließlich artenreicher Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren. Bemerkenswert ist das Vorkommen von Pflanzen des Berglandes in relativ geringer Höhe (unter 200 m NN) wie z. B. Purpur-Hasenlattich, Wald-Geißbart, Gegenblättriges Milzkraut, Rippenfarn, Hain-Gilbweiderich und Hänge-Segge. Im Brauseloch fällt der Reichtum an Farnen und Moosen auf. Zur Brutvogelwelt des NSG gehören Hohltaube, Schwarz-, Grau- und Mittelspecht. Am Fluss kommen Wasseramsel, Gebirgsstelze und der Biber vor. Die Insekten sind noch nicht ausreichend erforscht. Die Rechtsgrundlagen für das Naturschutzgebiet Um die Rochsburg werden gegenwärtig überarbeitet.

Hinweise

Diese Exkursion im Rahmen der Reihe „Naturschutzgebiete in Sachsen – Tafelsilber der Natur“ wird geleitet von Friedemann Klenke (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie), Klaus Oehmig (Penig-Chursdorf), Wolfram Schmidt (Staatsbetrieb Sachsenforst). Die Wege sind teilweise steil. Bitte festes Schuhwerk tragen und eventuell einen Regenschutz mitnehmen. Die Verpflegung erfolgt aus dem Rucksack. Die Veranstaltung ist auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Achtung, zur Überquerung der Zwickauer Mulde wird eine Hängebrücke benutzt. Anschließend ist eine Burgbesichtigung bis 17 Uhr (individuell) möglich. __________________________________________

Datum

07.06.2014

Thema

Kontakt

Anne-Katrin Lösche

Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

0351 81416-618
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