Ein sächsisches Naturschutz-Projekt wird zum Exportschlager

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Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. riefen im Jahr 2004 zur ersten "Großen Nussjagd" in Sachsen auf. Mit dem Projekt, das nach einem Beispiel aus England entwickelt wurde, sollte nach über 80 Jahren mit Hilfe einer großen Beteiligung der Öffentlichkeit die Verbreitung der Haselmaus im Freistaat Sachsen neu kartiert werden.
Das Konzept sah vor, "Forscherkollegen" aus allen Altersklassen zu gewinnen, die den Naturschützern bei der Arbeit helfen und Haselnüsse sammeln, an deren Fraßspuren man die scheuen Haselmäuse nachweisen kann. Die Projektträger stellten umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung und entwickelten die Internetpräsenz www.nussjagd.de.
Die Nussjagd wurde ein Riesenerfolg, denn rund 4.500 große und kleine "Nussjäger" in Sachsen ließen sich von der Idee begeistern und sammelten mehr als 21.000 angenagte Haselnussschalen, die nach ihrer wissenschaftlichen Auswertung zu einer aktuellen Verbreitungskarte der Haselmaus mit Neufunden in Sachsen führten und nun den sächsischen Säugetieratlas bereichern.
Dem Beispiel folgte als erstes Bundesland Schleswig-Holstein. Es entwickelte das Projekt weiter und ergänzte es mit neuen Ideen zur Umweltbildung für Kinder. Unmittelbar folgte Hessen, wo das Projekt ebenfalls großen Anklang fand. Das Interesse an der Nussjagd reißt damit aber nicht ab. Inzwischen wollen neun weitere Länder die sächsische Idee zur Haselmauskartierung nachnutzen.
Deshalb trafen sich im Februar 2009 "Nussjagd-Fans" aus Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Dänemark, Luxemburg, Österreich und der Schweiz mit den Spezialisten aus Sachsen zum Erfahrungsaustausch im NationalparkZentrum Sächsische Schweiz.
Die "Große Nussjagd in Sachsen" ist damit ein Exportschlager weit über die sächsischen Grenzen hinaus geworden.
Sie wird über die ursprüngliche Projektidee hinaus als Artenschutz- und Umweltbildungs-projekt beispielgebend in vielen Ländern weiter wachsen und um neue Aspekte ergänzt.
Sollte in einigen Jahren eine Aktualisierung der Haselmauserhebung in Sachsen anstehen und wieder zur "Nussjagd" aufgerufen werden, so können die sächsischen Initiatoren auf viele neue Ideen zurückgreifen.

Kontakt:
Regina Walz Tel.:  0351 – 81416 774   E-mail: naturschutzfonds@lanu.de
Andy Paul Tel.:  035 83 – 69 35 11   E-mail: andypaul@online.de
Sven Büchner  Tel.:  0358 29 – 6 46 02  E-mail: windfege@gmx.de

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