Bewegte Landschaft

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Das Kuratorium des Gottfried Semper Architekturpreises aus Vertretern der Sächsischen Akademie der Künste, der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt und des Energieunternehmens Vattenfall hat die Landschaftsarchitektin Undine Giseke zum Preisträger des Gottfried Semper Architekturpreises 2015 bestimmt.

Die Verleihung des Gottfried Semper Architekturpreises 2015 findet am
Donnerstag, den 5. November 2015 auf Schloss Wackerbarth in Radebeul statt.

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Für Vattenfall liegt das Engagement in der ökologischen und nachhaltigen Ausrichtung des Preises begründet. " Für eine attraktive, lebenswerte Lausitz, deren Landschaft nachhaltig gestaltet wird, haben wir uns immer schon eingesetzt und werden das auch in Zukunft tun. An dieser Stelle schlagen wir die Brücke zu diesem Preis für nachhaltiges, ökologisches Bauen und Landschaftsarchitektur ", so Dr. Hartmuth Zeiß, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG. „Die heute bekanntgegebene Preisträgerin Undine Giseke war an der Entwicklung einer besonderen Transformationsidee für die Bergbaufolgelandschaft des Tagebaues Welzow-Süd beteiligt. Diese Idee einer Wüste/Oase hat der Bergbautourismusverein der Stadt Welzow mit Touren in die Canyons und zu grünen Oasen des Tagebaus aufgegriffen.“

Für Dietmar Kammerschen, Stiftungsdirektor der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, trifft die Wahl Undine Gisekes das Grundanliegen der Stiftung, denn "die Integration der Landschaftsökologie in die Stadtplanung verfolgt konsequent das Prinzip der Nachhaltigkeit und eröffnet neue Perspektiven auch für den Naturschutz im innerstädtischen Bereich."

"Als Architekturpreis für nachhaltiges ressourcenschonendes Bauen muss der Gottfried Semper Architekturpreis auch der zunehmenden Bedeutung der Landschafts- und Freiraumplanung Rechnung tragen", so Prof. Wilfried Krätzschmar, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste, im Zuge der Reflexion über die Auswahlkriterien und Ziele des Preises. "Von Vertretern der Landschafts-architektur und der Freiraumplanung wie Undine Giseke mit ihren innovativen ökologischen Projekten gehen maßgebliche Impulse für den nachhaltigen Städtebau und die benachbarten Disziplinen aus."

Undine Giseke, geboren 1956 in Minden/Westfalen, studierte zunächst Germanistik und Soziologie in Düsseldorf und Berlin, anschließend Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der TU Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Büros bgmr Landschaftsarchitekten (Becker Giseke Mohren Richard, Berlin und Leipzig). 2003 wurde sie zur Universitätsprofessorin an der TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, berufen und leitet dort das Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung. Als Studiendekanin für den Studiengang Urban Design setzt sie für neue Wege in der interdisziplinären Lehre ein. Undine Giseke wirkt in zahlreichen Gremien mit, u.a. als Vorsitzende des Kuratoriums der IBA Heidelberg, im Beirat für den Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin sowie im wissenschaftlichen Beirat des Laurier Centre for Sustainable Food Systems in Waterloo, Kanada. Sie ist zudem Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau- und Landesplanung (DASL).

Undine Gisekes zentrales Arbeitsgebiet ist die kreative Bearbeitung städtischer Transformationsprozesse von Schrumpfung, Stagnation bis Hyperwachstum von Städten in allen Maßstabsebenen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Verbindung praktischer Landschaftsplanung und Landschaftsgestaltung mit theoretisch fundierter wissenschaftlicher Arbeit auf dem Feld der Landschaftsökologie und Landschaftsarchitektur aus.

Im Jahr 2001 entwickelte sie im Rahmen des kooperativen Gutachterverfahrens "Visionen für den Leipziger Osten" wegweisende Ideen. Vor dem Hintergrund der Leerstandsproblematik wurden von Undine Giseke für die Stadtfelder unterschiedliche Entwicklungspotenziale identifiziert und konzeptionell eine neue Stadtlandschaft (Grünes Rietzschke-Band) mit einem gegenüber den benachbarten Quartieren deutlich höheren Freiflächenanteil entwickelt. Umgekehrt gelang ihr bei der Industrieansiedlung des Leipziger BMW-Werks der umfassende Wandel eines ländlich geprägten Raumes. Für diese neue Landschaft mit ihren vielen technischen Bauwerken wurde das Leitmotiv der ‚bewegten Landschaft‘ entwickelt, unter dem neue und alte Topografien zusammengeführt wurden.

Mit ihrem Projekt "Urban Agriculture as an Integrative Factor of Climate-Optimised Urban Development" arbeitet Undine Giseke seit 2005 im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten internationalen Projektes "Megastädte von Morgen" in Casablanca. Urbane Landwirtschaft wird hier als Strategie zur klimagerechten Stadtentwicklung in schnell wachsenden Megastädten systematisch erforscht und erfolgreich erprobt.


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