Pflanzaktion „Böhmischer Rosenapfel“ in Königstein Sachsenweite Auftaktveranstaltung zur Sächsischen Obstsorte des Jahres 2022 (AX20220820-15)
10 - 12:00 Uhr
Ort des Geschehens ist eine Wiese zwischen Pfaffendorfer und Cunnersdorfer Straße in Königstein, gegenüber des Hauses Cunnersdorfer Str. 52. Ein Apfelbaum-Altgehölz kündet davon, dass hier bereits früher Obstbäume gestanden haben.
Der Pomologe Kai Geringswald von der Landesgruppe Sachsens des Pomologen-Vereins e.V. wird dort die Sächsische Obstsorte des Jahres 2022, den „Böhmischen Rosenapfel“, pflanzen.
Stadtverwaltung und Jugendfeuerwehr Königstein unterstützen das Projekt einer neuen Streuobstwiese.
Der „Böhmische Rosenapfel“ wird hier die erste Anpflanzung sein, weitere Sorten sollen im Herbst folgen.
Musikalisch umrahmt wird die Pflanzaktion von Jolande Zenker, einer Schülerin des Sächsischen Landesmusikgymnasiums Dresden, die Melodien auf verschiedenen Blockflöten vorträgt. Für eine kleine Erfrischung ist ebenfalls gesorgt.
An die Pflanzung schließt sich ein Rundgang über die Wiese und deren Umfeld an, wobei auf besondere Pflanzen und Tiere des Lebensraums Streuobstwiese sowie auf Möglichkeiten der naturnahen Wiesenpflege eingegangen wird. Es führt Felix Sperling vom NationalparkZentrum. Für eine kleine Erfrischung ist ebenfalls gesorgt.
In Zusammenarbeit mit dem Pomologenverein Landesgruppe Sachsen e. V. und der Stadt Königstein
Zielstellung
Hintergrundwissen zur sächsischen Obstsorte des Jahres:
In diesem Jahr wurde die Apfelsorte „Böhmischer Rosenapfel“ ausgewählt. Diese Regionalsorte ist sächsischen Ursprungs. Sie wurde in Böhmen bereits vor 1800 von Mathias Rößler kurz beschrieben und verbreitet. In Sachsen fand die Sorte seit 1819 durch die Königliche Baumschule im Großen Garten in Dresden Verbreitung. Trotz seiner Bekanntheit unter Experten blieb diese Sorte eine seltene Liebhabersorte.
Lediglich in seiner böhmischen Heimat wurde der ‚Böhmische Rosenapfel` auch im 20. Jahrhundert noch in Obstsortenwerken unter dem Namen „České růžové“ beschrieben und abgebildet. Aber selbst dort ist die Sorte inzwischen selten geworden. Auch in Österreich bemühte man sich etwa seit 1990 wieder stärker um den Erhalt alter Obstsorten. Dabei wurde auch der „Böhmische Rosenapfel“ wiederentdeckt.
Vor einigen Jahren erhielt der Baumschuler Klaus Schwartz aus Löbau Reiser dieser alten Apfelsorte von einem absterbenden Baum aus Neusorge bei Rothenburg O.L. an der Neiße zur Nachzucht junger Bäume und konnte sie so auch in Sachsen sichern.
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