Naturschutzgebiete in Sachsen - Tafelsilber der Natur/ Exkursion in das NSG Seußlitzer und Gauernitz (C 31/15)

Die Exkursionsreihe „Tafelsilber der Natur“ stellt in loser Folge sächsische Naturschutzgebiete vor. Die naturnahen Laubwälder im Seußlitzer Grund und bei Diesbar stehen bereits seit 1961 als NSG unter Schutz. Im Jahr 2014 wurde das NSG mit den Elbleiten bei Gauernitz vereinigt und um Flächen z. B. im Blatterslebener Grund und am „Bösen Bruder“ erweitert. Das Gebiet gehört klimatisch zu den wärmsten in Sachsen. Es verbindet naturkundliche Werte mit kulturellen Höhepunkten wie beispielsweise der Ur- und Frühgeschichte, des Weinbaus und der Gartendenkmalpflege. Die Laubmischwälder setzen sich aus Eichen-Hainbuchen-Wäldern, Hainsimsen-Buchenwald (mehr an Nordhängen) und Hainsimsen-Traubeneichenwald (mehr an Südhängen) zusammen. Sie zeigen gerade im Frühjahr ihre blütenreiche Krautschicht, darunter Goldnessel, Lungenkraut, Knoten-Beinwell, Süße Wolfsmilch und Wolliger Hahnenfuß. In den Bach¬auen wurden stellenweise Feuchtwiesen angelegt, im Seußlitzer Grund auch Teiche. Besonders artenreich sind die trockenwarmen Hänge mit ihren Schlehen-Liguster-Gebüschen und verschiedenen seltenen Halbtrockenrasen-Gesellschaften, die zahlreiche stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Typische Tiere des NSG sind u. a. mehrere Fledermausarten, Wendehals, Ortolan, Bachneunauge, Springfrosch, Hirschkäfer, Eremit und Segelfalter. Einige Waldflächen sollen künftig sich selbst überlassen bleiben. Dadurch werden wichtige Referenzflächen für Naturwälder im Lösshügelland erhalten und Rückzugsbereiche für störungsempfindliche Arten geschaffen.

Partner

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat 61

Datum

16.05.2015

Thema

Kontakt

Anne-Katrin Lösche

Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

0351 81416-618
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