Naturschutzgebiete in Sachsen - Tafelsilber der Natur: Das NSG Weißeritztalhänge (C 31/16)

Die Exkursionsreihe „Tafelsilber der Natur“ stellt in loser Folge sächsische Naturschutzgebiete vor. Im Zentrum der Exkursion stehen die naturnahen Laubmischwälder zwischen Tharandt und Freital. Sie stehen bereits seit 1961 als NSG unter Schutz. Ihre Flora und Vegetation sind mannigfaltig, denn sie werden von unterschiedlichen Standorten (Hanglage, Boden, Geländeklima usw.) geprägt und wurden durch ehemalige Nutzungen beeinflusst. Am trocken-warmen Südhang, durch den der Brüderweg führt, wurde früher Niederwaldwirtschaft betrieben. Heute wachsen hier Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchen-Wälder, in denen Hainbuche, Winter-Linde und Trauben-Eiche dominieren. An felsigen Stellen gehen sie in bodensaure Traubeneichenwälder mit Schwalbenwurz und Pechnelke über, in denen als Seltenheiten Schwärzender Geißklee und Schwarze Platterbse auftreten. Auch Ahorn-Sommerlinden-Hangschuttwälder kommen vor. Der kühl-feuchte Nordhang, durch den der Leitenweg führt, trägt bis zu über 200 Jahre alte Buchenwälder, in denen Wald-Schwingel, Goldnessel, Wald-Flattergras und verschiedene Farne vorkommen, selten auch Waldmeister. Am Unterhang gehen sie in Eschen-Ahorn-Schlucht- und Schatthangwälder über, in denen Wald-Geißbart, Wald-Bingelkraut, Echtes Springkraut und Mondviole wachsen. Die Tierwelt ist durch zahlreiche Fledermaus- und Waldvogelarten geprägt. Holzbewohnende Käfer und Pilze sind in solchen alten Wäldern zahlreich. Unter anderem kommen Feuersalamander und der Schmetterling Spanische Flagge vor. Die Weißeritztalhänge sind ein traditionelles Forschungsgebiet der TU Dresden, deren Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt 2016 auf ein bedeutendes Ereignis zurückblicken kann: Vor 200 Jahren wurde die „Forstakademie“ gegründet.

Zielstellung

Die Exkursion soll zur Diskussion folgender Themenstellungen an Beispielen vor Ort beitragen: Waldgesellschaften naturnaher Laubmischwälder („Leitenwälder“) am Rande des unteren Osterzgebirges, Zeugnisse ehemaliger Nieder- und Mittelwälder, Pflanzen- und Tierarten naturnaher Laubwälder, Einfluss der Standortbedingungen (Nord- und Süd-Exposition, Ober- und Unterhang, Schluchten, Bachaue usw.), Schutzziele des Naturschutzgebietes: Naturwaldentwicklung ohne oder mit Einflussnahme der Forstwirtschaft?

Hinweise

Diese Exkursion im Rahmen der Reihe „Naturschutzgebiete in Sachsen – Tafelsilber der Natur“ wird geleitet von Prof. Dr. Peter A. Schmidt (Tharandt/Coswig) und Friedemann Klenke (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie). Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Die Verpflegung erfolgt aus dem Rucksack. Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert. Die Anmeldefrist endet am 3. Juni 2016.

Partner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Datum

11.06.2016

Thema

Kontakt

Anne-Katrin Lösche

Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

0351 81416-618
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