Schwalben sind bei uns willkommen

Schwalben
Unterhalb einer Dachrinne sind zahlreiche Schwalbennester angebracht (Foto: Ina Ebert, NABU)

Unsere Dörfer und Siedlungen in Sachsen bewohnen zwei Schwalbenarten. Das sind die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) und die Mehlschwalbe (Delichon urbica). Beide Vogelarten bauen ihre Nester selbst. Sie werden deshalb auch als Töpferschwalben bezeichnet. Die Nester der Rauchschwalbe befinden sich vorwiegend innerhalb von Gebäuden. Die Mehlschwalbe hingegen zimmert ihre Brutstätten an die äußere Haut von Gebäuden.

Die bevorzugte Nahrung der beiden Arten sind Fluginsekten. Deshalb brüten diese Schwalben gern dort, wo noch genügend Insekten leben. Das sind oft Plätze mit extensiver Tierhaltung. Rauch- wie auch Mehlschwalben zählen zu den Zugvögeln. Sie verbringen den Winter in Afrika, meist südlich des Äquators. Erste Rauchschwalben können wir oft schon Ende März an ihren Brutplätzen antreffen. Mehlschwalben kommen erst ab Mitte April aus den Winterquartieren ins Brutgebiet zurück.

Rauch- und Mehlschwalben brüten oft zweimal im Jahr. Die erste Brut fliegt meist bis Anfang Juli aus. Eine zweite Brut findet im Juni und August statt. Manchmal werden auch im September noch Jungvögel in den Nestern gefüttert. Danach starten beide Schwalbenarten ihren Flug ins Überwinterungsgebiet in Afrika. Dieser erstreckt sich über mehrere Wochen.

Doch obwohl Schwalben gern in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen nisten, gehören sie zu den Sorgenkindern des Naturschutzes. Vielerorts sind sie von Wohnungsnot betroffen oder ganz verschwunden und ihre Bestände gehen zurück. Die Ursachen dafür sind vor allem unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, fehlende Akzeptanz, der Rückgang von Fluginsekten und der Einsatz von Pestiziden in Gärten und in der Landwirtschaft.

Was können Sie zum Schutz der Rauchschwalbe beitragen?

  • Geben Sie der Rauchschwalbe eine Chance, das Innere ihrer Gebäude für ihre Brut zu nutzen. Spätestens ab Anfang April sollte der Einflug zu gewollten Brutplätzen offengehalten werden. Ein direkt unter dem Nest angebrachtes Brettchen minimiert Verschmutzungen durch Kot.

  • Setzen Sie keine Holzschutz- und/oder Insektenbekämpfungsmittel in dem Raum ein, in dem die Schwalbe brütet.

  • Achten Sie darauf, dass Katzen keinen Zugriff auf das Schwalbennest bekommen.

  • Sollten Sie selbst Tierhaltung betreiben, ein offener Misthaufen zieht Insekten an und verbessert die Nahrungsgrundlage der Schwalben wesentlich.

Welche Schutzmaßnahmen braucht die Mehlschwalbe?

  • Akzeptieren Sie, wenn Mehlschwalben an den Außenwänden ihrer Gebäude Nester bauen. Direkt unter dem Nest angebrachte Brettchen minimieren die Fassadenverschmutzungen durch Kot.

  • Sollten Krähen, Elstern, Eulen oder Spechte bei Ihnen die Mehlschwalbennester ausrauben, ersetzen Sie die beschädigten Nester durch Nisthilfen aus Holzbeton.

  • Großflächige Tränken, künstlich angelegte Pfützen oder auch naturnahe Gartenteiche helfen den Schwalben ihre Nester zu bauen und sichern die Wasserversorgung.

  • Artenreiche Gärten und Wiesen ohne Pestizide schaffen eine Lebensrundlage für viele Insekten, die Nahrung unserer Schwalben.

Möchten Sie sich ebenfalls für unsere einheimische Natur stark machen, den Schwalbenschutz unterstützen oder sich für die Auszeichnung mit der Plakette bewerben? Informieren Sie sich gern unter www.schwalben.NABU-Sachsen.de

„Hier sind Schwalben willkommen“ heißt es auf den begehrten Plaketten, die der NABU-Landesverband Sachsen e.V. (NABU) gemeinsam mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) an Menschen verleiht, die Schwalben ein Zuhause geben.

Die Brutstätten der Rauch- und Mehlschwalbe sind nach §44 BNatSchG geschützt und dürfen deshalb nicht beseitigt werden.

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