Die Asiatische Hornisse - eine Gefahr für unsere Bienen?

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Vortrag zur Asiatischen Hornisse

Am 10. Oktober 2024 organisierte die Akademie der LaNU zusammen mit dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Pillnitz einen Workshop zur Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax). Der Einladung folgten über 60 Interessenten. Da Honigbienen bis zu zwei Dritteln zu den Beuteinsekten der invasiven Art gehören, kamen viele Imkerinnen und Imker.

In Europa wurde die Asiatische Hornisse das erste Mal 2004 in Frankreich nachgewiesen. Wahrscheinlich ist sie durch einen Warentransport aus Südostasien eingeschleppt worden. 2014 wurde die Art auch in Deutschland beobachtet, wo sie sich seitdem vorwiegend in den westlichen Bundesländern ausgebreitet hat. Seitens der EU wurde sie 2016 als invasive Art eingestuft und ist bundesweit meldepflichtig.

Marion Loeper vom Imkerverein Dresden beleuchtete vor dem Auditorium die Unterschiede zur einheimischen Hornisse (Vespa crabro). Diese ist vorwiegend tagaktiv und baut ihre Nester meist in Nistkästen oder in das Innere von Gebäuden. Die Asiatische Hornisse ist dagegen auch noch spät unterwegs. Die Art legt zwei Nester an, wobei das Sekundärnest meist sehr hoch in Bäumen zu finden ist. Es wird häufig bei uns erst entdeckt, wenn die Bäume ihr Laub verlieren. Im Gegensatz zur einheimischen Hornisse ist sie bereits sehr früh im Jahr, manchmal schon im Februar zu beobachten.

Sehr informativ war der Erfahrungsbericht von Kai Schütte aus der oberen Naturschutzbehörde der Hansestadt Hamburg. Er arbeitet zusammen mit einem Kollegen seit 2019 an der kleinen Population der Asiatischen Hornisse in Hamburg. Dazu nutzte er auch telemetrische Untersuchungsmethoden. Sein Fazit aus nunmehr sechs Jahren Arbeit: Eine kontinuierliche Verbreitung der Art in ganz Deutschland wird sich nicht verhindern lassen. Mögliche Maßnahmen müssen einer Kosten-Nutzen-Schätzung unterzogen werden. Der Einfluss der Asiatischen Hornisse auf unsere Honigbienen ist nur ein Aspekt, der dabei betrachtet werden sollte. Wie sich eine Etablierung der Art bei uns langfristig auf alle Beuteinsekten und damit auch auf die Pflanzenwelt auswirken wird, muss ein wissenschaftliches Monitoring zeigen.

Im Anschluss an die Vorträge fand eine intensive Diskussion statt, wie man in Sachsen beim Auftreten der invasiven Art reagieren sollte und kann. Ebenso wurde gefragt, wer der regionale Ansprechpartner sei und wer die Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen zu tragen habe. Hier zeigte sich, dass noch einige Probleme zu klären sind, bevor die Asiatische Hornisse auch in Sachsen auftritt.

Sichtungen der Asiatischen Hornisse in Sachsen senden Sie bitte mit Foto und Kontaktmöglichkeit an artenerfassung.lfulg@smekul.sachsen.de.

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