Der Biber ist an der Zwickauer Mulde am Schlosspark Wechselburg zu Hause

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Baum mit abgenagter Rinde

Der Biber (Castor fiber) hat einige alte Rotbuchen direkt am Ufer der Zwickauer Mulde im Schlosspark Wechselburg geschädigt. Indem er rundum die Rinde abfraß, wurden die Bäume „geringelt“ und somit stark geschädigt. Es ist mit einem Absterben der bis zu 200 Jahre alten Bäume zu rechnen. Deshalb werden jetzt als Sofortmaßnahme durch die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU), Eignerin des Schlossparks in diesem Abschnitt, Drahtmanschetten rund um den Stammfuß der gesunden Buchen am Muldeufer angebracht. Damit sollen die Bäume vor Fraßschäden geschützt werden. Mit den Arbeiten wurde eine regionale Fachfirma beauftragt.

Der Biber ist eine streng geschützte Säugetierart. Er wird seit Jahren an der Zwickauer Mulde nachgewiesen, auch im Schlosspark in Wechselburg. Durch den Biber verursachte Schäden an Bäumen im Schlosspark haben sich bisher sehr in Grenzen gehalten. Dieses Jahr ist es jedoch anders. Das Nagetier hat von mehreren sehr alten Rotbuchen, die direkt am Ufer der Mulde stehen, die Rinde angefressen. Ein überraschendes Verhalten, das darauf hinweisen könnte, dass zu wenig Nahrung für den Biber in diesem Bereich der Mulde vorhanden ist. Ebenso ist es möglich, dass die Population des Bibers sich vergrößert hat und sich Reviere verschoben haben.

Die Gehölzarten der Weichholzaue, die ideale Nahrung des Bibers, fehlt nach Angaben der Stiftung weitestgehend in diesem Bereich der Mulde. Die LaNU prüft jetzt auf seinen Flächen die Etablierung einer kleinräumigen Weichholzaue in für den Hochwasserschutz unkritischen Bereichen. Damit könnte dem Biber perspektivisch interessanteres Futter angeboten werden und ein Fraß an den für den Park wertgebenden Bäumen verhindert werden.

Der Schlosspark Wechselburg wurde um 1820 von Graf Alban von Schönburg im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Er weist eine Größe von rund 20 Hektar auf. 13,6 Hektar sind im Besitz der LaNU, weitere Teile des Parks gehören der Kommune, dem Landkreis Mittelsachsen, dem Kloster Wechselburg und einem Privateigentümer. Mit seinem alten Baumbestand und den erhaltenen Parkelementen ist der Park als Gartendenkmal deutschlandweit von herausragender Bedeutung.

Weitere Informationen zu Wechselburg: www.lanu.de/wechselburg

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