Regulierung der Bestände des Gefleckten Schierlings auf unseren Flächen

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Im Naturschutzgebiet Lobstädter Lachen (Landkreis Leipzig) haben sich große und hohe Bestände (über 1,5 Hektar) des giftigen Gefleckten Schierlings (Conium maculatum) auf den Weiden unserer Koniks ausgebildet. Sie stellten eine potentielle  Gefahr für die Weidetiere dar. 

Das Schutzgebiet ist Eigentum der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU). Sie beweidet das Naturschutzgebiet zur Erfüllung eines der Schutzziele, der Offenhaltung des Landschaft. Deshalb hat die Stiftung in Abstimmung mit der unteren Naturschutuzbehörde und den Gebietsbetreuern große Bestände der stark giftigen Pflanze dieses Jahr mähen und fachgrecht entsorgen lassen.

Die Arbeiten fanden  Ende Juni und Anfang Juli statt. Eine Wiederholung der Pfelegeschnitte ist für Ende August und Anfang Oktober vorgesehen. Die Mahd wurde durch eine Fachfirma aus dem Landkreis Leipzig durch geführt.

Bisher existieren bundesweit  wenig Erfahrungen  mit der Eindämmung von ausufernden Beständen des Gefleckten Schierlings. Deshalb werden die Pflegearbeiten als Modellvorhaben  umgesetzt und gut dokumentiert.

Hintergrund
Das heutige Naturschutzgebiet der Lobstädter Lachen ist rund um zwei Asche- und Kohlespülbecken des ehemaligen Kraftwerkes und Braunkohlewerkes Deutzen entstanden. Es wurde wegen seiner Bedeutung für die Tierwelt als europäisches Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) und SPA (Special Protected Area = Vogelschutzgebiet) Lobstädter Lachen unter besonderen Schutz gestellt. Die LaNU erwarb 2003 das 141,57 Hektar großes Schutzgebiet. Damit sichert die Stiftung den langfristigen Erhalt des Gebietes und entwickelt es weiter.
Von einem Beobachtungsstand   östlich der Verbindungsstraße Neukieritzsch-Deutzen aus lässt sich die Vogelwelt im Naturschutzgebiet gut beobachten.

Der Gefleckte Schierling ist ein Vertreter der Doldenblüter. Die zweijährige, krautige Pflanze mit weißen Blüten und fliederförmigen Blättern wird bis zu zwei Meter hoch. Die neurotoxische Wirkung der Pflanze beruht auf das Pseudoalkaloid Coniin. Die Pflanze wurde in der Antike im sogenannten Schierlingsbecher zur Hinrichtung von Menschen dargereicht. Bekanntestes Hinrichtungsopfer war 355 vor unserer Zeitrichtung der Philosoph Sokrates. Die Pflanze ist in großen Mengen aufgenommen auch für Weidetiere gefährlich.

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